Dienstag, 3. April 2007

Ziele

Nach längerer Pause möchte ich mich heute wieder einmal online melden. Draußen regnet es gerade und eine weitere Etappe meiner Dissertationsanfangsphase ist geschafft. Also mehr als genug Gründe für einen neuen Post.
Immer wieder wenn ich daran denke, dieses Jahr noch nach Santiago zu pilgern hüpft mein Herz und ich bin wirklich motiviert das zu tun. Ich brenne darauf, wieder ein Abenteuer zu erleben und freue mich auf die Abwechslung und bin auf die Konsequenzen gespannt. Bis dahin ist es aber noch ein langer Weg, den ich heute mal etwas ausführlicher skizzieren will. Im Moment plane ich meine Abreise für den 24. Juli und hoffe, am 4. September wiederzukommen. Dies ist im Grunde das einzige Zeitfenster, das sich für dieses Projekt bietet. Am 21. Juli enden offiziell die Vorlesungen und am 7. September muss ich wieder da sein, um an einer Konferenz teilzunehmen. Ich habe mehrfach gelesen, dass man sich für den gesamten Jakobsweg sechs Wochen Zeit nehmen sollte, und dies wäre dann genau in diesem Zeitfenster möglich.
Aber wie gesagt, es ist noch ein weiter Weg bis dahin, denn ich habe mir bis zur Abreise noch einige persönliche Zielsetzungen gestellt, die ich erreichen möchte. Darüber hinaus stellen sich noch einige logistische Probleme, die ebenfalls bis dahin gelöst sein sollten. Doch zunächst erst einmal zu den persönlichen Zielen:
Das Wichtigste ist, dass ich bis zur Abreise einige wichtige Arbeitsschritte für meine Promotion bewältigt habe. So hoffe ich, bis dahin die Sekundärliteratur zu meinem Thema vollständig sondiert zu haben, wichtige Quellenstandorte identifiziert zu haben, verschiedene Anträge auf Stipendien eingereicht zu haben und darauf eventuell bereits eine Reaktion erhalten zu haben. Ich halte diese Zielsetzungen für durchaus realistisch und möchte sie erledigt haben, um die Pilgerreise in gewisser Weise unbelastet beginnen zu können. Die Stipendienanträge und deren Bescheide sollen hingegen auch eine Perspektive über "Santiago" hinaus bieten. Außerdem denke ich, dass diese Zielsetzung auch die nötige Motivation bietet, um die vor mir stehenden Aufgaben zu bewältigen. Im Klartext: Wenn ich weiss, dass ich Ende Juli die Reise zum Sternenfeld antreten will, bin ich motiviert, die Aufgaben bis dahin zu erledigen.
Neben dieser wichtigen Zielsetzung gibt es noch einige andere. So möchte ich bis Ende Juli wenigstens ein paar Grundlagen in Spanisch erlernen, um mich auf der Reise in der Landessprache verständigen zu können. Ich mache das nicht, weil ich es als notwendig erachte. Sicher kommt man oft auch mit Englisch weiter, aber ich denke mal, dass es angenehmer ist, ein wenig die Landessprache zu kennen. Immerhin, die Sprache ist der Schlüssel zu einer Kultur. Naja, aber ich erwarte nicht, bis dahin galizisch erlernt zu haben. ;) Spanisch muss erstmal reichen.
Außerdem möchte ich durch regelmäßiges Lauftraining auch eine gewisse Kondition aufbauen, die mir bei der Bewältigung von 800 km in sechs Wochen sicher nicht schaden kann. Dabei geht es mir nicht darum, so schnell wie möglich den Weg zu absolvieren. Das wäre sicher falsch. Vielmehr möchte ich mich auf die Eindrücke des Weges konzentrieren können, ohne dabei daran denken zu müssen, dass ich das ganze konditionell ja doch nicht schaffe. Außerdem möchte ich mich nicht, wie Herr Kerkeling, dabei ertappen, einige Etappen des Weges mit dem Bus gefahren zu sein (aber kein Vorwurf an Herrn Kerkeling) ;).
Und noch ein persönliches Ziel soll für die Zeit vor der Reise gelten. Ich möchte versuchen, schon in der Vorbereitung der Reise wieder einen besseren Draht zu Gott zu bekommen, denn, hey, es reist sich einfach besser, wenn die wichtigste Person von Anfang an dabei ist und nicht erst irgendwo auf dem Weg dazukommt. Wie das im Einzelnen funktionieren wird, weiss ich noch nicht, wird sich aber zeigen. Die Fortschritte oder auch Rückschläge beim Erreichen dieser Ziele möchte ich gerne auch hier im Blog dokumentieren.

Noch ein Wort zu den logistischen Zielen. Natürlich muss so eine Reise finanziert werden. Daher wird es wichtig sein, bis zum Reiseantritt das nötige Kleingeld zusammenzukratzen. Auch wenn das Pilgern im Vergleich zu anderen Reisen nicht teuer ist, so kostet es dennoch Geld. Außerdem brauche ich auch einiges an Material für die Pilgerreise, das auch erst einmal zusammengetragen werden muss. Wie diese logistischen Ziele im Einzelnen aussehen und welche positiven Zeichen ich bisher für mein Projekt erhalten habe, werde ich aber in einem späteren Posting mal schildern. Dieses hier ist schon so lang. Bis zum nächsten Mal,

Euer Dirk.

P.S. Es regnet nicht mehr. :)