Sonntag, 25. März 2007

Anfang


Hallo. Ich möchte mich mal ganz kurz für all diejenigen vorstellen, die mich noch nicht kennen. Ich heisse Dirk, bin momentan 28 Jahre alt und habe mir neulich ausgedacht, dass ich wohl noch so ca. 50 Jahre zu leben habe. Vielleicht auch ein paar weniger oder ein paar mehr. Vielleicht aber auch viel weniger oder viel mehr. Wer weiss das schon? Naja, ich glaube daran, dass Gott es weiss, aber leider sagt er es uns nicht. Ist aber vielleicht auch gut so, denn wie würden wir leben, wenn wir genau wüssten, morgen ist es vorbei? Somit denke ich, dass Unwissenheit ein Segen ist, mich aber auch dazu aufruft, mir über mich und mein Leben bewusst zu werden bzw. es zu etwas Sinnvollem zu gebrauchen. Ja, viele werden sich jetzt über die Gardinenpredigt aufregen aber es sind halt meine Gedanken. Und glaubt mir, ich habe schon schlimmere geistige Ergüsse im Netz gelesen, als das hier.

Ja, heute ist der 25. März 2007, es ist nun 22:31 Uhr MESZ und ich sitze hier im Wohnzimmersessel und verfolge einen Gedanken. Es ist der Gedanke an das Sternenfeld und den Heiligen Apostel Jakobus, besser bekannt in der verschmelzten Form von Santiago de Compostela, jener galizischen Stadt, die am Ende des weltbekannten Jakobsweges steht. Schon einige Jahre treibt mich der Wunsch umher, diesen ca. 800 km langen Weg einmal zu laufen. Es begann an sich vor ein paar Jahren, als ich in unserer sächsischen Heimatzeitung den Bericht eines jungen Christen las, der den Jakobsweg gegangen war. Eigentlich war der Bericht eher entmutigend, aber der Gedanke, einmal selbst dorthin zu gehen und zu pilgern hat mich seitdem nie wieder richtig losgelassen. Dann, einige Jahre später, habe ich mir eine Hörspiel-CD zu Paulo Coelhos Buch "Auf dem Jakobsweg" gekauft und gehört. Dabei flammte der Wunsch wieder neu auf und meine Überlegungen wurden konkreter. Schließlich, vor ca. 1 1/2 Jahren hatte ich einen zeitweisen Mitbewohner, der selbst mit der katholischen Jugend auf dem Pilgerweg war und mit dem ich mich darüber unterhalten habe. Zum Abschied hat er mir dankenswerterweise einen interessanten Reiseführer zum Jakobsweg geschenkt, den ich mit Interesse gelesen habe und der mir genauere Einblicke gab. Im vergangenen Herbst kam dann noch das Buch von Hape Kerkeling "Ich bin dann mal weg", welches ebenfalls vom Jakobsweg handelt und die Erlebnisse von Herrn Kerkeling in unterhaltsamer und ernsthafter Weise wiedergibt. Man kann sagen, dass im Laufe der Zeit damit meine Planungen konkretere Formen angenommen haben.

Ursprünglich war es mein Ziel, nach meinem Magisterexamen den Pilgerweg zu gehen, doch leider haben finanzielle und zeitliche Engpässe diesen Plan nicht Wirklichkeit werden lassen. Nun stehe ich also am Anfang meines Promotionsstudiums, habe an sich immer noch kein Geld und auch keine Zeit. Nichtsdestotrotz will ich meinen Wunsch nun noch in diesem Jahr umsetzen. Was mich nun ausgerechnet jetzt dazu bewogen hat? Nun, ich denke, dass werde ich im nächsten Post berichten. Für heute soll es erstmal genug sein.
Herzliche Grüße, Euer Dirk.